308707
Kontakt

Gemeinde Sennfeld
1. Bürgermeister Oliver Schulze

 

Hauptstraße 11
97526 Sennfeld

 

Telefon (09721) 7651 0
 Telefax (09721) 7651 50
E-Mail

 

>>Anfahrtsskizze<<

 


Montag

08:00 - 12:00 Uhr

14:00 - 16:00 Uhr

Dienstag, Mittwoch, Freitag 

08:00 - 12:00 Uhr

Donnerstag

13:30 - 17:30 Uhr

 

Link verschicken   Druckansicht öffnen
 

Vermächtnis an Gemeinde weitergeben

Sennfeld, den 24. 05. 2023

Im wahrsten Sinne des Wortes nochmal „steinreich“ machte dieser Tage der Sennfelder Altbürgermeister Emil Heinemann seine alte Wirkungsgemeinde mit der Übergabe eines Vermächtnisses der Familie Hannelore und Gerhard Pfeifer. Auf der Suche nach den im Sennfelder Heimatbuch von Hermann Schumann veröffentlichten erd- und vorgeschichtlichen Funden besuchte er in der zurückliegenden Adventszeit Frau Hannelore Pfeifer und erkundigte sich nach dieser Sammlung ihres Schwiegervaters Adam Pfeifer. Im Rahmen der Erstellung einer neuen Informationstafel zur Früh- und Urgeschichte der Gemeinde und ermuntert vom Vertreter am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Würzburg wollte Heinemann Exponate der Sennfelder steinzeitlichen Funde dort abbilden. Sichtlich erfreut vom Interesse des Altbürgermeisters zeigte Frau Pfeifer ihm die langjährige „Sammlung aus urweltlichen Tagen.“ Nachdem ihr sehr daran gelegen war, dass diese Sammlung in „gute Hände“ käme, hatte sie an eine sofortige Übereignung an den Sennfelder Altbürgermeister gedacht. Überwältigt vom Umfang dieser seitens ihres Schwiegervaters in rund 60 Jahren überwiegend in Sennfelder Gemarkung zusammen getragenen Zeugen aus längst vergangenen Tagen, lehnte der ehemalige Rathauschef jedoch auch mit Blick auf seine eigenen umfangreichen und unterschiedlichen Sammlungen dieses beabsichtigte Vermächtnis ab, wohl wissend, dass derartige Funde über die Gemeinde einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Er sagte zu, mit seinem Nachfolger diesbezüglich ein Gespräch zu führen um dann wieder Kontakt mit Hannelore Pfeifer aufnehmen zu können. Schon Tage später konnte er die positive Haltung der Gemeinde Sennfeld an Frau Pfeifer vermelden. Beide vereinbarten, dass die Übergabe ja nicht „pressiere“ und daher im neuen Jahr an einen schönen Tag Gelegenheit dazu bestehe. Leider verstarb kurz danach plötzlich und unerwartet die Geberin und Heinemann nahm Kontakt mit der Erbengemeinschaft auf.

Diese Tage nun erfolgte die Übergabe der Sammlung von Adam und Gerhard Pfeifer. Altbürgermeister Emil Heinemann nahm sie in Empfang und der Bauhof half beim Transport. Schon beim Betreten des Grundstücks nimmt man vom Steckenpferd der Hausherrn Kenntnis, denn dieser Garten ist mit Versteinerungen aller Art übersät. Ammonshörner, Donnerkeile, versteinertes Holz und manch seltenes Kristall fanden sich dort zwischen den Pflanzen. Darüber hinaus kamen in einem Kellerraum Regale, Kisten und Kästen bis obenhin gefüllt mit Versteinerungen zum Vorschein. Ein ganz besonders erwähnenswerter glanzvoller Bestandteil der Sammlung sind aber einige vorgeschichtliche Werkzeuge wie z.B. ein Steinbeil aus der europäischen Jungsteinzeit, einige Faustkeile der Altsteinzeit sowie ein kleines Tongefäß zur Aufbewahrung der Nachgeburt.

Den Anstoß zum Sammeln erhielt Adam Pfeifer bereits als Schüler von dem längst verstorbenen Lehrer Flohrschütz. Jeden Tag machte daraufhin Pfeifer Spaziergänge in der Sennfelder Flur. Seine Augen waren geübt und nur ganz selten kam er ohne eine Kleinigkeit nach Hause. So schön auch versteinerte Ammonshörner und Muscheln sind, am liebsten sammelte er versteinertes Holz. Immer wenn er seine „Holzschätze“ darstellte, waren die Besucher begeistert von der völligen Versteinerung. Schwer wie Granit, waren im, Holz die Maserungen, sogar Rindenansätze und Knörze deutlich zu sehen. Manches Stück sah aus, als ob es gerade erst von einem Baum abgeschlagen worden war. Den wohl größten Anteil an der Pfeiferschen Sammlung haben aber die Ammonshörner bzw. Ammoniten. In Urzeiten, vor etwa 400 bis 65 Millionen Jahren bewohnten sie in unübersehbaren Scharen die Muschelkalkmeere im heutigen mitteldeutschen Raum.

Und so gingen all diese urzeitlichen Exemplare nun im Jahr 2023 nach Christus nochmals auf eine kleine Reise von der Sennfelder Dachsgrube in die Hauptstraße ins alte Rathaus. Die Gemeinde Sennfeld als neue Eigentümerin ist sowohl der Familie Pfeifer, als auch ihrem Altbürgermeister Emil Heinemann sehr dankbar für diese umfassende Sammlung aus Sennfelder Ur- und Frühgeschichte. Heinemann sagte eine genaue Katalogisierung der Sammlung und entsprechende Veröffentlichung zu. Im neuen Domizil des Heimatkundlichen Arbeitskreises wird sie danach als dessen Dauerleihgabe für die Öffentlichkeit zu sehen sein. Vielleicht ja dann im „Raum Adam Pfeifer.“

 

Bild zur Meldung: Foto

Mit der Maus ins Rathaus

Digitales Amt

IT-Sicherheitssiegel
Veranstaltungen